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LowVision-Leuchten

LowVision-Leuchten

85% aller Wahrnehmungen nehmen wir über unsere Augen auf. Leider verschlechtern sich alle Sinnesleistungen im Alter. Deshalb schränkt sich auch hier die Sehleistung mehr und mehr ein.
Eine individuell getestete Lichtfarbe ist angenehmer und erleichtert das Lesen oder die Naharbeit spürbar. Durch die Optimierung der Beleuchtung können Details besser erkannt und die Lesefähigkeit wiederhergestellt werden.
Der Wert einer guten Beleuchtung zeigt sich nur dann, wenn man sie selbst wahrnimmt und in Anwendung erlebt. Damit ein Text wieder gelesen werden kann, sind verschiedene Voraussetzungen erforderlich. Der zu lesende Text muss in einer auflösbaren Größe, entsprechend beleuchtet und mit der nötigen Schärfe auf der Netzhaut abgebildet werden. Die Größe und Schärfe können mit vergrößernden Sehhilfen beeinflusst werden. Licht und Kontrast sind aber mindestens genauso wichtig. Licht lässt uns Farben sehen, beeinflusst die Psyche, steuert den Hormonhaushalt und steigert somit die Lebensqualität deutlich.
Grundlagen für eine gute Beleuchtung
Eine gute Beleuchtung ist blendfrei, gleichmäßig, angenehm und genügend hell. Wo immer möglich, sollte die Raumbeleuchtung mit Indirektleuchten gestaltet werden. Bereits mit einfachen Leseleuchten kann die erforderliche Beleuchtungsstärke erreicht werden. Ein älteres Auge benötigt viel mehr Licht als ein junges Auge.

Direktbeleuchtung
  • Hohe Leuchtdichteunterschiede => Direktblendung
  • intensive Schattenbildung und Spiegelungen
  • Reflexblendung auf dem Boden, in Fenstern, Türen und Spiegeln.

Indirektbeleuchtung
  • Homogene, weiche Übergänge durch Mehrfachreflexion,
  • geringe Schattenbildung,
  • keine Spiegelungen auf dem Boden, in Fenstern, Türen und Spiegeln,
  • angenehmes Raumempfinden.

Licht, Kontrast und Vergrößerung
Altersabhängigkeit
Es ist eine natürliche Entwicklung, dass die Augen mit zunehmendem Alter trüber werden. Dies bedingt einen erhöhten Lichtbedarf, einhergehend mit einer Verminderung des Sehvermögens – zunächst langsam und dann immer schneller. Gründe dafür sind die Alterung des Gewebes, aus dem das Sehorgan besteht, aber auch degenerative Augenerkrankungen wie etwa die altersbedingte Makuladegeneration. All dies wirkt sich in einer solchen Weise auf das Auge aus, dass ein Sechzigjähriger für ein und dieselbe Sehaufgabe (z.B. Lesen) mit dem gleichen Maß an Komfort und Effektivität unter Umständen 15 Mal mehr Licht benötigt als ein Zehnjähriger.

Untersuchungen haben gezeigt, dass zwei Drittel der Bewohner eines Altenheims normalen Zeitungsdruck nicht mehr lesen können. Wird aber eine bessere Beleuchtung installiert, ändert sich die Situation schlagartig: Unter optimalen Bedingungen sind zwei Drittel der Personen wieder in der Lage, normalen Zeitungsdruck zu lesen.
Ältere Menschen haben ein reduziertes Kontrastsehen. Dies hat zur Folge, dass bestimmte Texte nur noch mühsam oder gar nicht mehr gelesen werden können und die Orientierung sowie Mobilität bei ungünstiger Witterung und bei schlechten Lichtverhältnissen sehr erschwert ist.
Mehr Licht heißt oft mehr sehen und dadurch mehr Lebensfreude
Forschungen haben ergeben, dass ein Anheben des Beleuchtungsniveaus von einem niedrigen oder mittleren auf ein hohes Maß zu einer Steigerung der Geschwindigkeit und Genauigkeit führt, mit der Objekte erfasst werden. Wie eben beschrieben, ist das im Alter ein wichtiges Kriterium, da sich die Beleuchtungsanforderungen mit der Zeit ändern. Die erforderliche Lichtmenge steigt im Allgemeinen verhältnisgleich zu der Geschwindigkeit, mit der die visuellen Informationen präsentiert werden und verringert sich, je größer der betrachtete Gegenstand ist.

In vielen Fällen sind Sehbehinderte schlecht über ihr Handicap und die Rehabilitationsmöglichkeiten aufgeklärt und gehen deshalb erst zum Augenarzt oder Augenoptiker, wenn ihre Augenkrankheit schon in einem fortgeschrittenen Stadium ist. Aber bereits in der Anfangsphase der Augenerkrankung, in der der Visus noch nicht so stark beeinträchtigt ist, kann man mit einer individuell für den Sehbehinderten ausgewählten Lichtfarbe das Sehen verbessern. Die altersbedingte Makuladegeneration ist die häufigste Augenerkrankung, die zu einer Sehbehinderung führt. Auch bei Katarakt erfahren Betroffene eine Visusminderung und sind entsprechend eingeschränkt. Da Katarakt heutzutage in vielen Fällen rechtzeitig operiert wird, sind diese Menschen gut zu rehabilitieren.
Durch Optimierung der Beleuchtung und des Kontrastes kann der sonst erforderliche Vergrößerungsbedarf reduziert werden.
Der Einfluss der Lichtfarbe auf das Kontrastsehen
Licht ist also ein maßgebliches Thema in der LowVision-Versorgung. Wichtig bei der Auswahl des richtigen Lichts ist die Bestimmung der individuellen Lichtfarbe. Denn die richtige Lichtfarbe reduziert den Vergrößerungsbedarf des Betroffenen erheblich. Auch bei der Abgabe einer normalen Lesebrille wird mit einer individuellen Beleuchtung die Sehleistung erheblich verbessert. Aber durch Licht wird nicht nur die Sehleistung gesteigert, Licht trägt auch zu einem aktiveren Verhalten und einer gesteigerten Konzentration bei und beeinflusst dadurch die Psyche des Menschen positiv.
Die Lichtfarbe wird durch die Farbtemperatur der Lichtquelle bestimmt. Je tiefer der Kelvinwert der Farbtemperatur ist, desto mehr Rotanteil enthält das Spektrum. Ist die Farbtemperatur hoch, hat das Spektrum einen hohen Blauanteil.
Farbtemperaturen
Die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Obwohl weißes Licht aus einem Gemisch von Farben besteht, sind nicht alle weißen Farbtöne gleich, da sie von ihren jeweiligen Farbbestandteilen abhängig sind. Somit wird ein Weiß mit einem höheren Rotanteil wärmer und ein Weiß mit einem höheren Blauanteil hingegen kühler wahrgenommen.
Um die unterschiedlichen Arten von weißem Licht einzuteilen, eignet sich die Methode der Farbtemperatur. Hierbei wird der Farbeindruck eines perfekten Planck’schen Strahlers bei bestimmten Temperaturen umschrieben. Dieses Prinzip lässt sich am besten anhand vertrauter thermaler Strahler, wie dem Wolframfaden einer Glühlampe, erläutern. Wenn diese Materialien bis auf eine Temperatur von 1.000 K erhitzt werden, ist ihr Farbeindruck rot. Bei 2.000 bis 3.000 K erscheinen sie Warmweiß, bei 4.000 K Neutralweiß und bei 5.000 K bis 7.000 K Kaltweiß.




Mit anderen Worten: Je höher die Farbtemperatur, desto kühler der Farbeindruck des weißen Lichts!
Eine individuell getestete Lichtfarbe ist angenehmer und das Lesen ist weniger anstrengend.

Farbtemperatur Lichtquelle
1800 K - Kerze
2700 K - Glühlampe
3200 K - Halogenlampe
4100 K - Mondlicht
5000 K - Sonnenlicht bei wolkenlosem Himmel
8000 K - Tageslicht bei nebligem Wetter
10000 K - Blauer (wolkenloser) Himmel auf der beschatteten Nordseite, kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang (blaue Stunde)

Farbtemperatur Lichtfarbe
2700 K - Gelblich-Weiß
4500 K - Neutral-Weiß
6500 K - Kalt-Weiß
Unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung
Bei allen Sehbehinderungen, die durch Medientrübungen (Hornhaut, Linse, Glaskörper) verursacht sind, ist wegen der starken Streuung der kurzwelligen Blaulichtanteile der Beleuchtung an den feinen Trübungspartikeln eher eine warmweiße Lichtfarbe anzuraten, da es sonst infolge einer Überstrahlung zu Kontrastverlusten und Blendungserscheinungen kommt.

Bei Erkrankungen der Fotorezeptoren der Netzhaut (z.B. Retinopathia pigmentosa) handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit: Der Stoffwechselmüll abgestoßener Zellteile der Fotorezeptoren wird nicht mehr abtransportiert und lagert sich von der Peripherie her ab. Dieser Stoffwechselmüll hat fluoreszierende Eigenschaften. Licht mit hohem UV- oder Blaulichtanteil lassen diese Ablagerungen aufleuchten. Um den daraus resultierenden Überstrahlungs- und Blendungseffekt zu vermeiden, sollten neben UV- und Blaulicht-absorbierenden Kantenfiltern zur Beleuchtung von Leseplätzen Lichtquellen mit hohem Rotlichtanteil, das heißt warmweißen Lichtfarben, eingesetzt werden.
Sehbehinderte mit Makulopathien haben einen sehr hohen Lichtbedarf. Da Licht mit hohem Blauanteil von diesen Patienten subjektiv heller gegenüber warmweißen Lichtfarben empfunden wird, sind hier hellweiße oder tageslichtähnliche Lichtfarben zu empfehlen.

Für alle sehbeeinträchtigten Personen ist die LowVision-Leuchtenserie MULTILIGHT Pro von Schweizer entwickelt worden.
Einfachste Handhabung dank großer Feststellhebel und farblich abgesetztem Tastenfeld, ergonomisches Design für intuitive Bedienbarkeit, flexible Leuchten-Positionierung, drei zur Auswahl stehende Lichtfarben, zwei Helligkeitsstufen, wahlweise Lithium-Ionen-Akkubetrieb und niedriger Energieverbrauch bei gleichzeitiger hoher Leistungsfähigkeit charakterisieren die neuen Leuchten, die in sechs verschiedenen Ausführungen ausschließlich am Firmensitz in Forchheim – Made in Germany – produziert werden.

Die seit Januar 2020 erhältliche Leuchtenserie wird in den Lichtfarben Warmweiß (2.700 Kelvin), Neutralweiß (4.500 Kelvin) und Kaltweiß (6.500 Kelvin) angeboten. Zwei Helligkeitsstufen (100% und 70%) sorgen für ideale Lichtverhältnisse. Die pflegeleichte Oberfläche aus widerstandsfähigem Kunststoff unterbindet dank matt-schwarzer Struktur störende Blendeffekte. Das weiß abgesetzte, prägnante Bedienfeld ist zentral angeordnet und kann leicht mit einer Hand bedient werden ebenso wie die großen und leichtgängigen Feststellhebel. Zusätzlich unterstützt eine akustische Rückmeldung das An- und Ausschalten. Der bis zur Tischplatte absenkbare Leuchtenschirm ist in alle Richtungen schwenkbar und mit bis zu 14 langlebigen LEDs ausgestattet. Die klare Lichtintensität wird durch definierte Lichtfarben mittels Trennung der LEDs (keine Farbmischung) gewährleistet. In der Akkuversion ist die Leuchte bis zu vier Stunden einsetzbar. Die Steckerbuchse ist durch eine Vertiefung leicht zu finden.
MULTILIGHT Pro ist erhältlich als Tischleuchte für die Zeitung am Frühstückstisch – für den mobilen Einsatz auch leicht zusammenklappbar –, als Standleuchte für die Leseecke am Sofa oder als Klemmleuchte mit verlängertem Leuchtenarm für den Schreibtischeinsatz.

„Made in Germany“ bedeutet nicht nur ausgereifte Technik und Langlebigkeit durch ausgewählte Materialien, sondern auch elegantes Design mit durchdachter Funktionalität, produziert am Firmensitz in Forchheim.